Ein ausgefüllter Tag an den Renkfällen
Teufelskralle WI6+/M7+
Etwas ratlos waren Gerry und ich nach dem ersten Telefonat am Dienstag Abend. Eisklettern war für den Mittwoch angesagt, doch wohin und welche Tour war die große Frage! Nach der massiven Wärmeperiode haben die Eisfälle verbreitet stark gelitten bzw. gibt es nur wenig Infos über kürzliche Begehungen zu finden. Werden die kletternden Internetfreaks mit exponentieller Abnahme fauler? Es sieht fast so aus. Nach langem hin und her entschieden wir uns einen Blick auf die Renkfälle zu riskieren. Auf über 2000m gelegen, trotzen diese Eisgiganten meist jeglichen Wärmeeinbruch. Und so ist es auch, schon von weitem leuchteten die Eispuren in tiefen Blautönen entgegen. Mit einem Hinweis aus der lokalen Szene hatten wir schon am Vortag unser Ziel gefunden, die "Teufelskralle", eine anspruchsvolle Eis/Mixedroute, erstbegangen vom Oberländer Dreamteam Florian Schranz/Egon Netzer. Doch in welchem Zustand sich diese nur ganz selten bildende Linie befand, wussten wir nicht. Umso erfreulicher war der erste Blick zur Wand, die Route war vor allem in den ersten beiden Längen fett gewachsen und bei -3°C, was recht warm für die Renkfälle ist, stand einem abenteuerlichen Eisklettertag nichts mehr im Wege.
Topo auf www.bergsteigen.at: Topo-Teufelskralle (pdf)